Die atopische Dermatitis, oder auch Umweltallergie des Hundes genannt, ist eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Hunden und meist chronisch oder wiederkehrend. Sie zeichnet sich durch Kratzen, Beißen und Reiben von Gesicht, Pfoten und Bauch aus. Die ersten Symptome treten in den ersten Lebensjahren auf und werden oft von Jahr zu Jahr schlimmer. Häufige Ursachen sind Schimmelpilze, Staubmilben und Gräser- oder Baumpollen. Leider sind jedoch oftmals viele Faktoren am Krankheitsbild beteiligt, was die Diagnose und Therapie erschwert. Je nachdem welches Allergen der Auslöser ist, zeigt der Hund die Symptome ganzjährig (Hausstaubmilben) oder saisonal (Pollen).
Symptome
Das auffälligste Symptom ist Juckreiz, der sich durch Lecken, Kratzen oder Beißen, hauptsächlich am Bauch, den Pfoten und Achselhöhlen darstellt. Dieser Juckreiz wird auch bei anderen Allergien (Futtermittel oder Insektenstiche) beobachtet und bedarf deshalb einer gründlichen und sorgfältigen Diagnose. Als Folge des Kratzens und Leckens können oft Haarverlust, Hautrötungen, Schuppenbildung, eine dunkle Verfärbung der Haut und ein unangenehmer Geruch beobachtet werden. Einige Hunde entwickeln auch Ohrprobleme oder eine bakterielle Besiedlung der verletzten Haut.
Diagnose
Bei der Diagnose ist es wichtig, Krankheiten mit ähnlicher Symptomatik auszuschließen. Dies geschieht meist mit einer Ausschlussdiät (Futtermittelallergie), einer Verdachtsbehandlung von Räude und Antibiotika zu Behandlung der häufigen Sekundärinfektionen. Wenn die Diagnose atopische Dermatitis feststeht, kann ein Hauttest über die beteiligten Allergene Aufschluss geben. Dieser erfolgt ähnlich wie beim Menschen. Kleine Mengen von verschiedenen Allergenen werden in die Haut gespritzt und die Reaktionen nach 30 Minuten beurteilt. Da der Test durch Antihistaminika oder kortisonhaltige Präparate beeinflusst werden kann, sollten alle Medikamente einige Tage bis Wochen vorher abgesetzt werden.
Therapie
Es besteht die Möglichkeit eine Desensibilisierung durchzuführen. Dabei wird für jeden Patienten individuell ein Allergenextrakt zubereitet und über mehrere Wochen gespritzt. Die Behandlung ist langwierig und muss in manchen Fällen sogar über Jahre oder lebenslang erfolgen. Am wichtigsten ist das konsequente Management der Besitzer. Es ist wichtig den Allergieauslöser weitestgehend zu vermeiden. Eine lokale Therapie wie regelmäßiges Baden führt nicht nur zu einer Beruhigung der Haut sondern auch zu einem Abwaschen der Allergene. Bei leichten Fällen von Atopischer Dermatitis, die sich im Jahr auf wenige Wochen eingrenzen lassen, kann dem Hund sehr gut mit einer systemischen Therapie in Form von Antihistaminika und/oder Kortison geholfen werden. Achten Sie auf eine regelmäßige Flohprophylaxe, da viele Hunde mit atopischer Dermatitis auch zu einer Flohspeichelallergie neigen. Verzichten Sie des Weiteren auf Experimente mit dem Futter, eine Zufuhr von essentiellen Fettsäuren kann zur Stärkung der Hautbarriere führen.
Dr. Karin Palmer
Tierärztin
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