Canine Ehrlichose

Die Ehrlichose ist eine akute bis chronische Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Bakterium Ehrlichia canis. Das Vorkommen der Ehrlichose liegt hauptsächlich im Mittelmeerraum und galt in Deutschland als sogenannte Reisekrankheit.  Die Hunde waren vermehrt gefährdet, da ihre Besitzer sie dorthin in den Urlaub begleitet haben. Überträger ist die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), da diese aber immer häufiger auch in Deutschland vorkommt, kann man nicht mehr nur von einer Reisekrankheit sprechen.

Befallen werden die weißen Blutkörperchen, sodass es zu einer mangelnden Immunabwehr kommt, gepaart mit einer mehr oder weniger eingeschränkten Blutgerinnung. Es kommt häufig zu sekundären Infektionserkrankungen mit bspw. Babesien oder Hämobartonellose.

Symptome

Betroffen können Hunde jeder Rasse und jeder Altersstufe sein. Jedoch trifft es häufiger Welpen aufgrund ihres noch nicht ausgereiften Immunsystems. Die Symptome sind sehr unspezifisch und vielfältig.

Akutphase: nach einer Inkubationszeit zwischen 8 bis 20 Tagen

  • u.a wiederkehrendes Fieber, Nasenbluten, Erbrechen, Schwellung der Lymphknoten
  • Dauer ca. zwei bis vier Wochen
  • kann über Wochen bis Jahre in ein subklinisches Stadium übergehen

Subklinisches Stadium: nach einem Wochen bis Jahre andauernden Verlauf

  • Hunde sind noch infiziert, zeigen aber keine Symptome mehr
    Chronisches Stadium: nach der symptomfreien Zeit
  • u.a Blutungen, Ödeme, Blutarmut, Gelenkerkrankungen, Abmagerung, Krämpfe
  • 25% der Fälle: stark erhöhte Blutungsneigung

Diagnose und Behandlung

Aufgrund der vielfältigen und unspezifischen Symptome ist klinisch keine Diagnosestellung möglich.

Labordiagnostisch kann herangezogen werden:

  • Erregernachweis aus dem Blut oder einer Lungenprobe durch eine Giemsa-Färbung
  • Erregernachweis mittels PCR
  • Diagnoseunterstützende Blutwerte: Thrombozytopenie, Hyperglobulinämie, Anämie, Neutropenie
  • Antikörpernachweis im Blutserum
  • ein Titer ist 7-21 Tage nach der Infektion und bis zu 16 Monate nach Erregerelimination nachweisbar.

Die Therapie erfolgt mit geeigneten Antibiotika über zwei Wochen. Infizierte Tiere sollten separat gehalten werden. Zur Prophylaxe ist es wichtig den Hund vor Zeckenbissen zu schützen bzw. die Zecken zeitnah ab zu sammeln, damit keine Übertragung des Erregers möglich ist. Zum Schutz eignen sich Anti-Zecken-Mittel (entweder zeckenabwehrende oder zeckenabtötende Mittel) in Form von Spot-ons, Halsbändern oder Tabletten.

 

Dr. Catherine Scherm

MRCVS, Kleintierärztin


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