Was bewirken Chondroprotektoren?

Vor allem wenn unsere Hunde im fortgeschrittenen Alter sind, eine Arthrose entwickeln, sportliche Dauerbelastungen haben oder eine Gelenkproblematik aufweisen, werden Chondroprotektoren eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Futterergänzungsmittel, die die Abnutzung der Gelenke vermindern und die Gelenkfunktion verbessern sollen.

Folgend ein kleiner Überblick über die bekanntesten Chondroprotektoren.

  • Glucosamin

Hierbei handelt es sich um einen natürlich vorkommenden Aminozucker, der Bestandteil des Bindegewebes, des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit ist.

Beim ‘Knorpelschutz’ liegt die Vermutung zu Grunde, dass das zugeführte Glucosamin in den Knorpel mit eingebaut wird. Bei leichter bis mittelschwerer Arthrose sollen Beschwerden, wie Gelenksteifigkeit, Gelenkschwellungen und Schmerzen nach einer Ruhephase, gelindert werden. Diverse Studien in der Humanmedizin haben einen knorpelschützenden Effekt, jedoch keine schmerzlindernde Wirkung, gezeigt.

  • Chondroitinsulfat

Hierbei handelt es sich um ein biologisches Makromolekül, das ein wichtiger Bestandteil des Knorpelgewebes und für dessen Widerstand bei Kompression zuständig ist.

Chondroitin wird im Verdauungsprozess hauptsächlich zu Glucosamin und Glucuronsäure umgewandelt. Es wird überwiegend aufgrund seines ‘Knorpelschutzes’ und seiner topischen antiinflammatorischen Wirkung eingesetzt.

→ Glucosamin und Chondroitinsulfat werden meist zusammen eingesetzt.

  • Omega-3-Fettsäuren

Hierbei handelt es sich um ungesättigte Fettsäuren, die lebensnotwendig sind und nicht vom Körper selber produziert werden. Bei entzündlichen Krankheitsbildern mit Autoimmunkomponente wird ihnen eine Verminderung der entzündungsfördernden Mediatoren zugesagt. Somit gelten Omega-3-Fettsäuren als antiinflammatorisch.

  • Grünlipp-Muschel

Hierbei handelt es sich um eine Muschel, die in neuseeländischen Gewässern beheimatet ist und deren Wildbestände unter Schutz stehen. Die Muschel enthält unter anderem Glykosaminglykane, Mineralstoffe, Vitamine und Fette (Omega-3-Fettsäuren). Der Muschel wird nachgesagt, dass sie sich positiv auf die Gelenkflüssigkeitsbildung auswirkt und eine antiinflammatorische Wirkung besitzt.

Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln

In der Regel spricht nichts dagegen seinen Hund mit Nahrungsergänzungsmitteln zu unterstützen. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass solche Präparate nicht dem Arzneimittelgesetz unterliegen und deshalb auch keine positiv Studien für ihre Wirksamkeit vorlegen müssen. Von daher sollte man trotz allem vorher eine Absprache mit dem Tierarzt halten, um eine sinnvolle therapeutische Wirkung erzielen zu können.

 

Dr. Catherine Scherm

MRCVS, Kleintierärztin


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