Herzprobleme gehören zu den Erkrankungen, die häufig ältere Hunde betreffen, aber auch bei jungen Hunden auftreten. Als Auslöser werden meist genetische Prädispositionen, fortgeschrittenes Alter, bestimmte Medikamente, Infektionen (viral oder bakteriell), Toxine oder Stoffwechselerkrankungen gesehen. Jedoch zählt eine Fehlernährung ebenso als mögliche Ursache. Daher ist es wichtig immer darauf zu achten, dass der Hund von klein auf nach seinen individuellen Bedürfnissen gefüttert wird.
Der wichtige Einfluss des Gewichts bei Herzerkrankungen
Eine wichtige Rolle spielt die Erhaltung bzw. das Erlangen des Idealgewichtes, da sich sowohl Unter-, aber vor allem Übergewicht, signifikant auf das Krankheitsgeschehen auswirken. Zu den Symptomen, speziell bei fortgeschrittenen Krankheitsverlauf, gehört ein Gewichtsverlust,.Daher muss eine ausreichende Versorgung mit Energie gewährleistet sein.
Kleinere Portionen über den Tag verteilt sorgen dafür, dass der Magen nicht überfüllt wird, sich in den Brustraum ausdehnt und dort das Herz beeinträchtigt.
Bei übergewichtigen Hunden sollte kein erhöhter Energiebedarf gefüttert werden, sondern zügig das Idealgewicht angestrebt werden. Hierfür kann eine Ernährungsberatung vom Tierarzt hinzugezogen werden, da nicht jedes Futter bei Herzerkrankungen geeignet ist.
Die Ernährung bei Herzerkrankungen
Sobald eine Herzerkrankung diagnostiziert wird, sollte neben einer medikamentösen Therapie eine Anpassung des Futters stattfinden.
Bei Herzpatienten empfiehlt sich eine ‘spezielle Diät’, die dem veränderten Nährstoffbedarf nachkommt. Da die diätetische Therapie darauf hinaus zielt, das Herz zu entlasten und eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs zu unterstützen, kann eine Erhöhung der Lebenserwartung erzielt werden. Auf Folgendes sollte geachtet werden:
- Natriumarme Ernährung
Bei Herzproblemen wird Natrium nicht mehr wie gewohnt ausgeschieden, sondern sammelt sich vermehrt im Körper an. Folglich kommt es zu Wasseransammlungen (Ödeme) und einer Veränderung des Blutdrucks. Beides kann ein Fortschreiten der Erkrankung begünstigen.
- Zugabe von Taurin
Vor allem bei Hunden großer Rassen kommt es aufgrund eines Taurinmangels zu einer Abnahme der Herzleistung bzw. kann dieser Mangel mit einer Herzmuskelerkrankung einher gehen. Bei herzkranken Hunden konnte eine deutliche Verbesserung der klinischen Symptome und eine erhöhte Leistung des Herzens nach Taurinsubstitution beobachtet werden.
- Ergänzung von Antioxidantien
Die Umbauprozesse des Herzens bei einer Erkrankung sorgen für die vermehrte Bildung von freien Radikalen. Antioxidantien gelten als Fänger von freien Radikalen und können dadurch das Herz unterstützen.
- Substitution von Carnitin
Carnitinmangel hat erwiesenermaßen bei manchen Rassen zu einer Herzveränderung geführt. Carnitin ist eine natürlich vorkommende Verbindung der Aminosäuren Methionin und Lysin. Ihr wird eine fördernde Eigenschaft des Muskelwachstums zugeschrieben.
- Bei Bedarf Erhöhung des Kaliumgehaltes
Da einige der Medikamente zur Therapie von Herzerkrankungen langfristig eine Elektrolytverschiebung (vor allem Kalium ist hiervon betroffen) im Blut zur Folge haben, sollte der Kaliumgehalt angepasst werden. Meist ist eine Erhöhung notwendig.
Dr. Catherine Scherm
MRCVS, Kleintierärztin
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