Wenn der Hund ein einzelnes Mal oder sehr selten nur Durchfall zeigt, dann ist das noch kein Grund zur Beunruhigung. Durchfall (auch Diarrhoe genannt) ist ein Symptom, das selbst keine Krankheit ist. Unterschieden wird meist akuter Durchfall und chronischer Durchfall. Es gibt viele verschiedene Formen wie der Kot aussehen kann: normale Farbe mit breiiger oder stark verflüssigter Konsistenz, wässrig, mit Blutbeimengungen, Veränderungen in der Farbe (grünlich, schwarz), mit Schleimbeimengung oder Schleimhülle, Brechdurchfall, usw. Zudem verändert sich oft die Häufigkeit und/oder die Menge des Kotabsatzes.
Welche Ursachen kann Durchfall haben?
Für Durchfall kommen viele Ursachen in Frage, unter anderem:
- Futter, bspw. Unverträglichkeiten, zu kalte Temperatur, Hygieneprobleme oder eine zu schnelle Futterumstellung
- Infektion des Magen-Darm-Trakts, bspw. Parvovirus
- Parasiten, bspw. Würmer, Kokzidien oder Giardien
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Erkrankungen der inneren Organe, bspw. Bauchspeicheldrüse oder Niere
- Vergiftungen, bspw. Giftköder oder Pflanzen
- Autoimmun bedingte Erkrankungen, bspw. IBD
- Partielle Obstruktionen, bspw. durch einen Fremdkörper
- Psychologische Ursachen, bspw. Stress oder Angst
Was muss man bei Durchfall beachten?
Die allgemeinen Folgen von Durchfall sind in erster Linie der Verlust von Flüssigkeit, wodurch es zur Dehydration (Austrocknung) kommen kann. Des Weiteren kommt der Verlust von Nährstoffen hinzu ,wodurch ein entsprechender Mangel verursacht wird. Bei länger andauerndem Durchfall oder wenn es sich um Durchfall beim Welpen/ Junghund handelt ist vermehrt Vorsicht geboten, da es sich hier schnell zu einem tiermedizinischen Notfall entwickeln kann. Vor allem Welpen haben deutlich weniger Reserven als erwachsene, sonst gesunde Hunde.
Wenn auch beim erwachsenen Hund der Durchfall anhält oder allgemein Unsicherheit herrscht, dann sollte man einen Tierarzt aufsuchen. Wenn möglich kann man vorher von 3-5 Kotabsätzen bereits eine Kotprobe sammeln und diese mit zum Tierarzt nehmen. Der Tierarzt ermittelt aufgrund der Vorgeschichte eine geeignete Therapie und rät je nach Bedarf zu weiterer Diagnostik wie Röntgen, Parasitenuntersuchung, Ultraschall, etc. Zudem wird die jeweilige Therapie häufig mit einer Schonkost und dem Wiederaufbau der Darmflora begleitet, je nach Zustand des Hundes kann auch ein Fastentag eingelegt werden.
Was kann man selber zur Prophylaxe beitragen?
Generelle gilt für den Hundebesitzer vermehrte Aufmerksamkeit beim Spazieren gehen, vor allem wenn der Hund dazu neigt aufgefundene Futterreste zu verspeisen oder aus Pfützen zu trinken. Hierbei können Leinenführung und manchmal sogar ein Maulkorb helfen. Auch zu Hause oder im Garten sollten sich keine Pflanzen befinden, die der Hund fressen könnte auch wenn diese nicht als giftig eingeschätzt werden.
Ebenso sollte beim Füttern auf eine gewisse Grundhygiene geachtet werden, hierbei helfen Futternäpfe, z.B. aus Edelstahl, die regelmäßig gewaschen werden. Wenn möglich sollte man vermeiden den Hund aus ‘gemeinsamen Näpfen’, z.B. auf Raststätten, trinken und fressen zu lassen.
Zudem sollte das Futter entsprechend der Beschriftung gelagert werden. Bei einer Futterumstellung sollte immer darauf geachtet werden, dass diese langsam von statten geht und das neue Futter allmählich unter das alte Futter gemischt wird, sodass sich der Magen-Darm-Trakt langsam daran gewöhnen kann.
Regelmäßiges Entwurmen, nach Rücksprache mit dem Tierarzt, könnte einen Parasitenbefall verhindern.
Dr. Catherine Scherm
MRCVS, Kleintierärztin
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