Sobald auffällig mehr Kratzen stattfindet oder der Hund kahle und/oder blutige Stellen, schuppiges Fell oder eitrige Hot spots aufweist sollte der Juckreiz untersucht werden. Da es viele Gründe für Juckreiz gibt ist es wichtig abklären zu lassen was genau der Auslöser ist. Auch hier ist es wichtig die Ursache zu beheben und nicht eine (teilweise teure und langwierige) Therapie des Symptoms zu starten.
Mögliche Ursachen für Juckreiz könnten sein:
- Parasitenbefall (bspw. Flöhe oder Milben)
- Insektenstich
- bakterielle Dermatitis (Hot spot)
- Unverträglichkeiten (Umwelt- oder Futtermittelallergien)
- Pilzinfektionen
- hormonelle Dysfunktionen
- Fehlernährung
- Stressabbau
- mangelnde Fellpflege (entzündete Haut unter verfilztem Fell)
- Otitis → Kratzen findet vermehrt um das Ohr statt
Diagnostik und Behandlung
In manchen Fällen kann ein Grund ersichtlich sein bspw. bei einem Flohbefall. Sollte die Ursache nicht identifiziert werden können, dann sollte man einen Tierarzt aufsuchen. Bei der Anamnese sind einige Fragen essentiell: gab es bereits ein Problem mit Juckreiz in der Vergangenheit? An welchen Stellen wird sich gekratzt? Wie häufig am Tag? Saisonal bedingt? Gibt es andere Tiere im Haushalt oder der näheren Umgebung (bspw. Hundeschule) mit den gleichen Symptomen?
Zu den Symptomen gehören neben Juckreiz unter anderem auch Beißen der Pfoten, Lecken oder Beknabbern von betroffenen Hautarealen, kahle Stellen, verfärbte und/oder entzündete Hautstellen, Hot spots, schuppige Haut und unangenehmer Geruch von Haut/Fell.
Je nach Verdachtsdiagnose kann der Tierarzt verschiedene Tests durchführen (bspw. Woodsche Lampe, Pilzkultur, Flohkamm, Blutuntersuchung, etc.). Je nach Ergebnis kommt es zu einer entsprechenden Behandlung. Manchmal ist ein Ausschlussverfahren notwendig und resultiert in einer Ausschlussdiät um eventuelle Futtermittelunverträglichkeiten heraus zu finden.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Juckreiz
- Parasitenprophylaxe
- Unnötiges Baden vermeiden, um die Hautbarriere aufrecht zu erhalten
- regelmäßige Fellpflege
- regelmäßige Reinigung des Liegeplatzes und der Hundedecken
- Luftbefeuchter bei zu trockener Heizungsluft
- keine Fütterung von Speiseresten
Dr. Catherine Scherm
MRCVS, Kleintierärztin
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