Dazu werden Techniken benutzt, die mit den Händen ausgeführt werden, sogenannte manuelle Techniken. Sie ist eine ganzheitliche Form der Medizin, da jeder Patient als Individuum angesehen und in seiner Gesamtheit behandelt wird.
Die Osteopathie basiert auf drei Bestandteilen
- Die Einheit des Körper: Alle Körpersysteme stehen zusammen in Verbindung und Wechselwirkung, über Gefäße, Nerven, Faszien und vieles mehr. Das macht den Körper zu einer unzertrennbaren Einheit.
- Beziehung zwischen Struktur und Funktion: In der Osteopathie schaut man dass jedes Organ seine Funktion erfüllen kann, dies ist nur möglich wenn jedes Organ gut durchblutet ist und sich frei bewegen kann. Ist ein Wirbel beispielsweise blockiert, ist unter Umständen das darunter liegende Organ schlecht durchblutet und kann seine Funktion nicht mehr erfüllen und ist somit anfälliger für Krankheiten.
- Selbstheilung: wie alle ganzheitlichen Heilmethoden geht auch die Ostepathie davon aus, dass der Körper über alle notwendigen Mitteln zur Selbstheilung verfügt. Werden Bewegungseinschränkungen gelöst, kann der Stoffaustausch wieder ungestört funktionieren und das Gleichgewicht wieder hergestellt werden.
Wann zum Osteopathen?
Prinzipiell kann man auch schon zum allgemeinen Wohlbefinden regelmäßig zum Osteopathen (1-2 mal im Jahr). Beim Hund können jedoch auch verschiedene Probleme des Bewegungsapparates durch eine osteopathische Behandlung verbessert werden. Hierzu gehören:
- Bewegungsunlust
- Gangbildveränderungen
- Unklare Lahmheiten (nach tiermedizinischer Abklärung!)
- Neurologische Störungen
- Probleme beim Treppensteigen oder dem Sprung ins Auto
- Rückenschmerzen
Die Osteopathie kann auch unterstützen bei Problemen wie Harnträufeln, Analbeutelentzündungen, Ohrenentzündungen oder dauerndes Pfotenlecken.
Wichtig ist immer ein gesunder Blick auf das jeweilige Problem des Hundes. Bei offensichtlichen Schmerz- und Entzündungsvorgängen oder mechanischen Störungen ist eine Behandlung beim Tierarzt unumgänglich. Es gibt jedoch viele Erkrankungen bei denen osteopathische Methoden unterstützend angewendet werden können.
Gerade wenn die Schulmedizin ausgereizt ist und an ihre Grenzen kommt, ist es doch nochmals ein Versuch wert, diese Therapieansätze zu verfolgen.
Dr.med.vet. Karin Palmer
Tierärztin
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