Parvovirose beim Hund

Parvovirose ist eine hoch ansteckende und akut verlaufende Infektionskrankheit, die durch das Canine Parvovirus ausgelöst wird. Der Virus dringt über die Nasen- und Mundschleimhaut ein und bricht meist erst nach 2-10 Tagen Inkubationszeit aus. Die Infektion kann Hunde jeden alters betreffen, jedoch ist der klinische Verlauf und die Ansteckungsgefahr bei Jungtieren, durch ihr noch nicht ausgereiftes Immunsystem, deutlich erhöht. Die Erregerausscheidung erfolgt hauptsächlich über den Kot, aber auch über den Speichel und dem Erbrochenen. Durch die Unempfindlichkeit des Parvoviruses bleibt er in der Umwelt lange ansteckend, daher werden spezielle Desinfektionsmittel benötigt um den Erreger zu eliminieren.

Symptome und Behandlung

Erste Anzeichen für eine Infektion sind meist eher unspezifisch, wie Fieber, Fressunlust und Teilnahmslosigkeit. Es folgen die mehr spezifischen Magen-Darm Symptome wie blutiger Durchfall und Erbrechen. Zudem kommt es zu einer drastischen Absenkung der weißen Blutkörperchen (eine sogenannte Leukopenie), hierdurch verringern sich die Abwehrkräfte wodurch die Entstehung einer bakteriellen Sekundärinfektion erleichtert wird.

Folglich entstehen weitere Problematiken wie eine Dehydration und/oder Herzkreislaufversagen. Bei schweren Verlaufsformen versterben die Welpen meist innerhalb von 24 bis 48 Stunden.

Diagnostiziert werden kann das Parvovirus durch einen Schnelltest aus dem Kot oder durch eine Blutprobe, die im Labor untersucht wird. Der Leukopenie-Grad ist häufig ausschlaggebend für die Prognose.

Die Behandlung zielt in erster Linie auf die Stabilisierung des Patienten hin. Daher ist eine Infusion unumgänglich, des Weiteren bedarf es Medikamente wie beispielsweise Antibiotika zur Verhinderung einer Sekundärinfektion, Interferon zur Virusbekämpfung oder Magenschutzmittel. Ein sehr wichtiger Aspekt ist auch die strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen um eine Verbreitung des Erregers zu verhindern.

Prophylaxe

Vorbeugend gegen eine Infektion kann eine Impfung wirken. Damit die Impfung ihren vollen Schutz erlangt, ist es wichtig nach einer guten Grundimmunisierung weiterhin jedes Jahr den Hund zu Impfen.

Sollte man sich für einen Hund aus dem Ausland entscheiden ist es wichtig zu überprüfen, ob der Hund legal eingeführt wird. Also hat er alle nötigen Untersuchungen, Impfungen und verfügt er über einen Transponder, der die einwandfreie Identifizierung garantiert.

 

Dr. Catherine Scherm

MRCVS, Kleintierärztin


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