Die richtige Planung
Es wird immer beliebter seinen Hund mit auf Reisen zu nehmen. Nichtsdestotrotz sollte man sich im vornherein überlegen, ob man es seinem Hund zumuten möchte. Je nachdem, ob Autofahren, Zugfahren, Ortswechsel, etc. gut vertragen werden. Zudem sollte der Urlaub selber auch für den Hund geeignet sein. So passt ein Mops nicht wirklich zum Wanderurlaub oder ein Bernhardiner zum Strandurlaub.
WICHTIG: Einreisebestimmungen beachten und den Gesundheitscheck nicht vergessen
Zum Verreisen innerhalb der EU braucht der Hund einen EU-Reisepass. Dieser gilt in der EU als offizielles Dokument und beinhaltet alle Impfungen, die der Hund bekommen hat. Durch die Kennzeichnung des Hundes mit einem Mikrochip ist der Pass eindeutig einem Hund zuzuordnen. Zudem wird meist eine gültige Tollwut-Impfung verlangt.
Die Einreisebestimmungen sind von Land zu Land unterschiedlich und können immer wieder geändert werden. Sollte ein Tollwut-Antikörpernachweis (Tollwut-Titer) erforderlich sein, muss sehr viel Zeit eingeplant werden. Wenn der Titer nicht dem gewünschten Wert entspricht, dann muss eine erneute Tollwut-Impfung stattfinden und erneut der Tollwut-Titer getestet werden. Hier handelt es sich bereits um Monate, die man vorher einplanen muss.
Manche Länder haben eine Maulkorb und/oder Leinenpflicht, ein Verbot von Hunden in öffentlichen Verkehrsmitteln oder es dürfen bestimmte Rassen, auch nicht für einen Urlaub, in das Land eingeführt werden.
Bedacht werden muss auch, dass der Hund wieder nach Deutschland zurück eingeführt werden soll, wenn der Urlaub vorbei ist. Daher gelten für jeden Urlaubshund auch die Wiedereinreisebestimmungen für Deutschland. Daher lohnt sich eine detaillierte Recherche, oft kann hier auch der Tierarzt mit
Informationen helfen.
Der Tierarzt sollte sich vor der Abreise im Idealfall einen Eindruck des Allgemeinbefindens machen, um zu überprüfen, ob der Hund reisetauglich ist. Der Tierarzt weiß auch oft, ob bestimmte Gesundheitspräventionen im Urlaubsland nötig sind, bspw. ist anzuraten im Mittelmeerraum eine Prophylaxe gegen Sandmücken aufzutragen, damit das Risiko einer Übertragung von Herzwürmer so vermindert wird.
Mit dem Tierarzt kann auch eine Reiseapotheke besprochen werden. Es lohnt sich oft im Urlaub für kleine Eventualitäten gewappnet zu sein. Möglicher Inhalt einer Reiseapotheke: Parasitenprophylaxe, Sonnenschutz, Desinfektionsmittel, Kohletabletten oder andere Durchfallpräparate, milder Ohrreiniger, Elektrolyt-Pulver, Zeckenzange und Pinzette, Verbandsmaterial mit Schere und Cool pack, evtl. Mittel gegen Reiseübelkeit, die Nummer, Adresse und Öffnungszeiten der Tierärzte vor Ort.
Wenn der Hund eine spezielle Diät braucht ist es ratsam genügend Futter einzupacken, falls das gleiche vor Ort nicht verfügbar ist. Dadurch vermeidet man auch dass man Futter umstellen müsste und Unverträglichkeitsreaktionen wie Durchfall entstehen. Das Fleisch von Hunden, die gebarft werden sollte bei Reisen in wärmere Länder abgekocht werden.
Dr. Catherine Scherm
MRCVS, Kleintierärztin
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