Diese Erkrankung wird auch Pannus oder Keratits superficialis chronica genannt. Sie kommt vor allem beim Deutschen Schäferhund und verwandten Rassen vor und ist eine entzündliche Erkrankung der Hornhaut (Keratitis) die durch eine Störung des Immunsystems verursacht wird.
Die Hornhaut ist die äußerste Schicht des Auges, durch sie dringt Licht ins Auge ein. Sie trägt einen großen Anteil an der Lichtbrechung bei und ermöglicht so scharfes Sehen.
Woran erkenne ich, dass mein Hund eine Schäferhundkeratitis hat und wie kommt es überhaupt dazu?
Die Erkrankung tritt typischerweise zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr des Hundes auf. Durch die Entzündung der Hornhaut wachsen Blutgefäße ein und im weiteren Krankheitsverlauf entwickelt sich daraus ein schwarzes Pigment. Auf dem Auge sieht das aus wie ein roter, grauer oder im weiteren Verlauf schwarzer Schleier, der sich vom äußeren Augenwinkel beginnend in die Mitte hin ausbreitet. Meist sind beide Augen betroffen. Bei manchen Hunden ist nur die Hornhaut betroffen, bei anderen eher die Nickhaut (3. Augenlid).
Als Ursache der Erkrankung wird mittlerweile eine Entgleisung des Immunsystems angenommen. Hierbei bildet der Organismus im Sinne einer Autoimmunerkrankung Antikörper gegen körpereigenes Gewebe. UV-Strahlungen können die Erkrankung verschlimmern. Schäferhunde sind besonders häufig betroffen.
Wie ist die Therapie?
Wenn dir eine Veränderung am Auge deines Hundes auffällt, solltest du zügig zum Tierarzt gehen. Betroffene Hunde zeigen zwar kein offensichtliches Schmerzverhalten (Jucken, Lidschwellung, Augenausfluss), dennoch kann die Erkrankung unbehandelt zur Erblindung führen. Die Keratitis kann sich über die gesamte Hornhaut ausbreiten und somit die Sehfähigkeit mindern. In der akuten Phase werden kortisonhaltige Augentropfen zur Entzündungshemmung verabreicht. Eine Heilung gibt es nicht. Die Erkrankung tritt schubweise auf, sodass ein einmal betroffener Hund immer wieder zum Patienten wird.
Dr.med.vet. Karin Palmer
Tierärztin
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