Trächtigkeit und Geburt bei der Hündin

Voraussetzung für eine Trächtigkeit sollte immer eine gesunde Hündin sein. Ebenso sollte die Hündin für ihre Rasse eine entsprechende Zuchtreife erlangt haben, das heißt körperlich und geistig reif sein. Sollte bereits eine Trächtigkeit voran gegangen sein, sollte genug Abstand zu dieser eingehalten werden damit sich die Hündin körperlich hat erholen können. Ob die Hündin fit genug für eine Trächtigkeit ist kann im Zweifelsfall vom Tierarzt überprüft werden.

Eine Trächtigkeit kann während der Läufigkeit, auch ‘Hitze’ genannt, erfolgen. Diese tritt alle 6-8 Monate auf, kann von Hündin zu Hündin aber variieren. Die Läufigkeit kann bis zu 3 Wochen dauern und mit blutigem Ausfluss einher gehen.

  • Trächtigkeitsdauer:​ 57 bis 65 Tage
  • Abtasten der Gebärmutter auf eine erfolgreiche Bedeckung: zw. 22. – 28. Tag nach Bedeckung
  • Ultraschalluntersuchung (Anzahl, Entwicklungszustand, Vitalität): frühestens ab dem 21. Tag nach Bedeckung
  • Röntgen (Trächtigkeitsbestätigung, Anzahl): ab dem 49. Tag nach Bedeckung

Anzeichen einer Trächtigkeit

Ca. 30 Tagen nach der Bedeckung kann ein Anschwellen und eine Verfärbung der Zitzen, gegebenenfalls mit Flüssigkeitsaustritt, beobachtet werden, ebenso wie Scheidenausfluss. Bei Hündinnen kann es auch zu einer sogenannten Morgenübelkeit kommen, jedoch tritt diese zu Beginn der Trächtigkeit auf und sollte nicht über einen längeren Zeitraum auftreten, sonst sollte ein Besuch beim Tierarzt stattfinden. Ab dem 40. Tag nach Bedeckung kann ein vergrösserter Bauch gesichtet werden, dies hängt jedoch immer von der Hündin (Größe, Körperbauch, Anzahl der Welpen, etc.) ab.

In der zweiten Hälfte der Trächtigkeit tritt meist verstärkter Appetit auf, sodass das Futter angepasst werden sollte. Die Hündin sollte weder in der Trächtigkeit noch beim Säugen auf ihre Körperreserven und Nährstoffe zurückgreifen müssen. Daher ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig.

Wenn die Geburt bevorsteht

In der Zeit vor der Geburt gibt es nur wenig was du deiner Hündin Gutes tun kannst. Neben einer guten Ernährung wird auch genug Bewegung empfohlen, damit die Hündin in einer guten Form für die Geburt ist. Als Nest für die Geburt bietet sich unter anderem ein Karton an. Dieser sollte hoch genug sein, um ausbruchssicher für die Welpen zu sein, jedoch niedrig genug damit die Hündin leicht rein und raus kommt. Tücher und/oder Decken sorgen ‘im Nest’ für Gemütlichkeit, ein ruhiger Ort für die entsprechende Rückzugsmöglichkeit.

Eine gute Geburtsvorbereitung ist das A und O um dir und deiner Hündin die Geburt zu erleichtern. Die meisten Hundegeburten verlaufen problemlos, jedoch können immer wieder Komplikationen, wie verfärbter Ausfluss oder eine Verzögerung des Geburtsverlaufes, auftreten. Daher ist es immer hilfreich zu wissen welche Anzahl an Welpen zu erwarten ist, das Verhalten der Hündin im Auge zu behalten und für den Fall der Fälle zu wissen welcher Tierarzt in der Nähe zu kontaktieren wäre.

Anzeichen einer bevorstehenden Geburt

  • die Hündin wird unruhig und beginnt zu Scharren
  • Abfall der Körpertemperatur auf 37 Grad deutet auf einen Geburtsbeginn in ca. 12-24 Std. hin  (zur Geburt steigt die Körpertemperatur wieder auf 38 Grad)
  • Wehen setzen ein, teilweise begleitet von Hecheln und/oder zittern deiner Hündin
  • starke Kontraktionen des Unterbauchs gehen der Geburt voraus, hierbei kann klarer Ausfluss sichtbar sein → ein Anzeichen, dass der erste Welpe innerhalb der nächsten Stunde das Licht der Welt erblicken sollte

Dr. Catherine Scherm

                                                                                                                      MRCVS, Kleintierärztin

 


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