Wodurch entsteht eine Blasenentzündung?
Eine Entzündung der unteren Harnwege (vor allem der Blase), medizinisch Zystitis genannt, wird häufig durch Bakterien verursacht. Die Entzündung betrifft meist die Blase, aber kann sich ebenso auf die ableitenden Harnwege und die Niere ausweiten. Hierbei gelangen meist Darmbakterien durch die Harnröhre in die Blase und vermehren sich dort aufgrund der unzureichenden Immunabwehr. Andere Auslöser für eine Zystitis können auch eine Fehlstellung der harnableitenden Organe, Blasensteine, eine Verengung der Harnröhre, Diabetes mellitus oder Tumore sein.
Gibt es prädisponierende Faktoren bei den Geschlechtern und welche Symptome treten bei einer Zystitis auf?
Man unterscheidet eine akute und chronische (wiederkehrende) Blasenentzündung. Eine Zystitis kann bei beiden Geschlechtern und in jedem Alter auftreten. Vermehrt treten sie jedoch bei älteren Tieren und insbesondere kastrierten Hündinnen auf.
Die Harnröhre bei Hündinnen ist prinzipiell viel kürzer als beim Rüden, daher ist es deutlich leichter für die Bakterien den kurzen Weg in die Blase zurückzulegen. Zudem kann bei einer kastrierten Hündin der Schließmuskel der Blase geschwächt sein wodurch das Eindringen der Bakterien schwerer verhindert werden kann.
Als Symptome zeigen sich häufig:
- vermehrter Harndrang mit wenig Urinabsatz
- Schmerzäußerungen beim Urinieren (aufgekrümter Rücken, Schmerzlaute)
- Veränderung der Farbe und/oder des Geruchs des Urins
- Inkontinenz (kleine Pfützen in der Wohnung)
- unspezifische Symptome (Fieber, Abgeschlagenheit)
Um eine genauere Diagnose stellen zu können ist es meist hilfreich eine Urinprobe für den Tierarzt zu sammeln. Die Probe eignet sich entweder für eine Untersuchung in der Praxis (Urinstick und Mikroskopische Untersuchung) oder zum Einsenden ins Labor.
Für eine genauere Diagnose lohnt es sich eine sterile Probe direkt aus der Blase zu nehmen, hierfür wird der Ultraschall eingesetzt. Dadurch kann gleichzeitig eine Darstellung der Blasenschleimhaut und des Blaseninhalts erfolgen, um andere Ursachen auszuschließen. Die sterile Harnprobe kann ebenso untersucht werden wie oben beschrieben und es kann noch ein Antibiogramm gemacht werden, um ein geeignetes Antibiotikum zu finden.
Zudem helfen Entzündungshemmer und eine ausreichende Menge an
Wasser zum Trinken, um die Blasenentzündung schnell zu heilen. Vorbeugend sollte man immer auf eine ausreichende Menge an frischem Wasser achten und ebenso, dass der Hund genug Möglichkeiten der Blasenentleerung hat damit der Urin nicht zu lange in der Blase bleibt und die Bakterien sich vermehren können. Vor allem bei nasskaltem Wetter sollte der Hund nicht zu lange draußen sitzen oder siegen muss. Ebenso kann ein stark durchnässter Hund Gefahr laufen eine Unterkühlung zu bekommen. In den kalten Monaten helfen isolierte Betten und Matten eine Zystitis vorzubeugen.
Bei Durchfall sollte man auf eine gründliche Hygiene im Analbereich achten.
Dr. Catherine Scherm
MRCVS, Kleintierärztin
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